Afrika, ist ein einzigartiger Kontinent – voller Abwechslung, unvorhersehbar und unvorstellbar schön, aber auch sehr unerbittlich. Diesen Kontinent aus der 360°



In Madagaskar kommen auf 100.000 Personen etwa 29 Ärzte. Die Säuglingssterblichkeit beträgt 58 pro 1.000 Lebendgeburten.

Mobile Hilfe Madagaskar e.V - medizinische Grund- und auch Notfallversorgung
Mobile Hilfe Madagaskar e.V
Fehlende Mobilität ist eines der Grundprobleme auf Madagaskar. Aufgrund der schlechten Infrastruktur sind die meisten Dörfer auf Madagaskar noch nicht per Auto oder LKW zu erreichen. Lediglich Fußwege durch teils gefährliche Gegenden führen in die oft weit abgelegenen Dörfer. Es ist unglaublich, wie weit kranke Menschen laufen oder getragen werden, um einen Arzt zu finden. Deshalb ist es eines unserer Ziele, die Mobilität zu erhöhen, um die Hilfe zu den Menschen zu bringen.
Wie der Verein hilft
Die Hilfe des Vereins bezieht sich auf medizinische Hilfe im Sinne einer Grund- und auch Notfallversorgung. Tanja ist ausgebildete Hebamme und war in Deutschland im Rettungsdienst tätig. Zusätzlich bezieht sich die geleistete Hilfe jedoch auch auf die Ausbildung der Madagassen, was auch beinhaltet, dass medizinische Geräte aus Deutschland nach Madagaskar gebracht werden. Das langfristiges Ziel aller Projekte ist, dass sie nach einer Anschub- und Ausbildungsphase vollständig von einheimischen Mitarbeitern getragen werden können. Deshalb werden bei allen Projekten von Anfang an madagassische Mitarbeiter einbezogen. Diese sollen ihre Sichtweise, die oft durch die Kultur ganz anders ist, einfließen lassen und früh Verantwortung übernehmen. Diese Zielsetzung deckt sich mit einer von der madagassischen Regierung bereits 2007 herausgegebenen Einschätzung der notwendigsten Entwicklungsmaßnahmen.
Der deutsche gemeinnützige Verein "Mobile Hilfe Madagaskar e.V." schafft die rechtliche und finanzielle Grundlage für die Arbeit vor Ort. Wir sind Arbeitgeber von derzeit 13 fest angestellten Madagassen und haben immer wieder zusätzlich noch temporär Angestellte. Mitarbeiter aus Deutschland sind auch gerne willkommen, zur Fort- und Weiterbildung unseres Teams.

Die Hilfsprojekte des Vereins Mobile Hilfe Madagaskar e.V.
Hebammenmobil
Diese Arbeit haben wir gestartet, um dazu beizutragen, dass künftig weniger Neugeborene im Müll entsorgt werden – ein bisher gängiges Problem. Es macht uns glücklich, dass seit dem Start des Hebammenmobils alle unsere Frauen ihre Kinder behalten haben.
Unser Hebammenmobil "Sage-femme mobile" entstand aus einem ausgedienten Bankmobil, das wir, mit Hilfsgütern beladen, von Deutschland nach Madagaskar gebracht haben.
An drei Abenden pro Woche arbeiten wir (eine Hebamme, ein Allgemeinarzt und ein Fahrer) an festen Standorten in den Straßen der Hauptstadt. Den Frauen und Kindern, die in Geschäftseingängen und anderen Unterschlüpfen ihre kargen Nachtlager aufschlagen, bieten wir so notwendige medizinische Versorgung an. Neben der medizinischen Hilfe ist es wichtig, dass die Menschen, die so am Rande der Gesellschaft leben, einen Ansprechpartner haben. Wir kommen dorthin, wo die Menschen zu Hause sind und hören ihre Nöte.
Seit Herbst 2012 fährt unser Hebammenmobil nun zusätzlich auch jede zweite Woche an verschiedene Orte außerhalb der Hauptstadt. Bei den zweitägigen Einsätzen können wir jeweils ca. 100 Patienten medizinisch versorgen.
Wir führen in Antananarivo im Jahr etwa 3000 Behandlungen an Frauen, Kindern und auch einige Männer durch, die regelmäßig unseren Dienst in Anspruch nehmen. Hinzu kommen noch ca. 2000 Behandlungen in den abgelegenen Dörfern im Busch. Es werden wöchentlich mehr. Die gute Nachricht ist, dass die von uns Betreuten schon nach kurzer Zeit weniger oft kommen, weil sie gesünder sind.
Krankenhausbau
Um im Notfall schnell und effektiv helfen zu können werden adäquat eingerichtete Räumlichkeiten benötigt. Deswegen bauen wir seit dem 21. März 2018 ein Krankenhaus. In einem Anbau an die bestehende Krankenstation, werden hier in Zukunft Kaiserschnitte und Notfallbehandlungen, mit internationalen sowie einheimischem Ärzteteams, in guter Qualität durchgeführt. Das Krankenhaus wird auch als medizinisches Trainingszentrum dienen, in dem einheimische Hebammen und Ärzte weiter- und medizinische Helfer ausgebildet werden, damit im ganzen Land die Qualität der medizinischen Versorgung, vor allem der Geburtshilfe, verbessert wird.
Krankenstation
Die Krankenstation und unser Büro befinden sich in Ambovo.
Die Krankenstation ist unsere Basis von der aus wir unsere Einsätze mit den mobilen Fahrzeugen planen, hier ist auch unser Büro untergebracht.
Das Team, das nachts im Hebammenmobil arbeitet, ist auch in hier im Einsatz. An den Vormittagen kann die Bevölkerung aus Ambovo und dem Umfeld kostenlos medizinische Beratung in Anspruch nehmen. Für den Notfall ist die Station immer mit einem medizinischen Angestellten besetzt. Im Jahr betreuen wir hier ca. 3600 Kranke. Doch nicht nur unser allgemein Arzt ist in der Krankenstation tätig, auch hatten wir schon Augenärzte und Zahnärzte aus Deutschland und einen Hautarzt aus Amerika, die ehrenamtlich Kranke behandelt haben. Sie haben mit ihren Behandlungen sehr zur Weiterbildung unseres Teams beigetragen und somit die Not der Bevölkerung gelindert.
Zahnarztmobil
Seit Sommer 2012 ist unser Zahnarztmobil einsatzbereit. Genau 1 Jahr zuvor starteten wir mit der Spendensammlung und im Herbst 2011 durften wir das Zahnarztmobil packen und verschiffen. Im Januar/Februar 2012 nahmen wir es dann in Madagaskar in Empfang und fingen sofort mit dem kompletten Ausbau an. Unser Zahnarztmobil hat seither fest an der Krankenstation gearbeitet und fährt seit Juni 2015 einmal pro Monat für eine Woche in den Busch, die madagassischen Zähne brauchen dringend unsere Hilfe. Nicht selten sehen wir Erwachsene und Kinder, denen aufgrund fehlender zahnärztlicher Versorgung Löcher in die Wangen gefault sind. Des Weiteren betreuen wir 3 Schulen und ein Schülerwohnheimprojekt mit insgesamt 1000 Kindern, dort betreiben nicht nur Vorsorge sondern auch Prophylaxe indem wir die Kinder mit Zahnbürsten und Zahnpasta versorgen und ihnen zeigen wie man diese benutzt. Schon allein der Gedanke an das dankbare Lächeln der Menschen, deren Zahnschmerzen behoben wurden, lässt uns glücklich sein.
Rettungswagen
Ein Rettungswagen nach deutschem Standard für unsere Notfälle.
Im Zuge der Anschaffung des Zahnarztmobils haben wir auch noch einen Rettungswagen der Freiwilligen Feuerwehr importiert. Ein wenig "Equipment" musste noch angeschafft werden, doch nun ist dieser nach deutschem Standard eingerichtet.
Der Rettungswagen wird benötigt, um MHM-interne Notfälle zu versorgen. Aber auch anderen Hilfsorganisationen konnte so in Notlagen ausgeholfen werden. In Madagaskar gibt es ansonsten nur krankenhauseigene Rettungswagen, deren Anfahrtszeit und Ausrüstung nicht dem entsprechen, was wir aus Deutschland kennen. Wir durften schon viele Leben retten und die Kranken auf schonenderer Weise ins Krankenhaus bringen.