Africa 360°-Blog: Charity| Unlimited Horizon Travel KG besucht das Heim der guten Kinder

Afrika aus der 360° Perspektive zu betrachten, beleuchten und entdecken – das war unser erklärtes Ziel mit unserem Kreuzflug durch Afrika im Sommer 2019 – ca. 20.000 km sind wir mit dem eigenen fünfsitzigen Flugzeug geflogen, haben innerhalb von drei Monaten 10 afrikanische Länder bereist und dort unvorstellbar schöne Landschaften entdeckt sowie wundervolle Menschen kennen lernen dürfen.
Unser Kreuzflug nach Afrika indes hatte nicht nur zum Ziel, die wunderschönen Seiten dieses unvorstellbar zauberhaften Kontinents zu bereisen, sondern vielmehr auch über die weniger schöne Seite Afrikas, voller Hoffnungs- und Perspektivlosigkeit, zu berichten – Hunger, Arbeitslosigkeit, Krankheiten, all das ist Afrika ebenfalls.
Wir geben uns nicht allein damit zufrieden, auf die Missstände hinzuweisen – wir HELFEN, in dem wir Charity-Projekte unterstützen, die sich für die Verbesserung der Lebenssituation, speziell von Kindern, einsetzen.

Nicole und Joscha von Unlimited Horizon Travel KG treffen die Kinder des Watoto Wema Centers in Ruai, Kenia - Herzlichkeit, Wärme, Nähe!

Neue Freundinnen sind ob der Herzlichkeit der Kinder schnell gefunden.

Neben dem von uns unterstützten Projekt der „Mobilen Hilfe Madagaskar“ hat uns das Waisenhaus „Watoto Wema Center" (Suaheli für "Heim der Guten Kinder"), welches 2004 von Wasilwa Lusweti gegründet wurde und 2018 128 Kindern ein Zuhause bot, absolut begeistert und in uns den Wunsch erweckt, nachhaltig zu helfen.
Schon vor unserer Africa 360°-Tour standen wir intensiv mit Herrn Lusweti sowie Lilith vom Watoto Wema e.V. in Kontakt, um den etwaigen Spendenbedarf zu erörtern und festzustellen, auf welche Art und Weise wir bestmöglich helfen könnten.

Auch für dieses Projekt konnten wir Sachspenden im Wert mehrerer Tausend Euro akquirieren, wollen uns jedoch mit reinen Sachspenden nicht zufrieden geben.
Unsere Devise ist, dass wir Charity-Projekte nur dann auch finanziell unterstützen, sofern wir die Möglichkeit haben, das betreffende Projekt, die verantwortlichen Personen und die Rahmenbedingungen vor Ort kennen zu lernen sowie ein paar Tage mithelfen zu können.
Uns ist einfach wichtig, einen umfassenden und tiefen Einblick ins Projekt zu erlangen, um sichergehen zu können, dass die Gelder auch dort ankommen, wo sie benötigt werden – bei den kleinen Kinderherzen!

Unser Fahrer bringt uns in seinem kleinen Auto zum Watoto Wema Center

Das Center von "oben"

"Süße Kleinigkeiten" lassen die Herzen höher schlagen

Aus diesem Grund flogen wir im August 2019 von Mombasa nach Nairobi und besuchten in dem Vorort Ruai das Watoto Wema Center.
Das Watoto Wema Center ist ein Kinderheim und Rehabilitierungszentrum für Straßenkinder, welches 2004 von Wasilwa Lusweti gegründet wurde und seitdem viele Waisen, Straßenkinder und Kinder aus mittellosen Familien dort ein zu Hause gefunden haben.

Während unserer Zeit im Center herrschte gerade Ferienzeit, sodass nahezu alle Kinder im Heim und nicht in der Schule anwesend waren.
Bei unserer Ankunft wurden wir von vielen kleinen Kindern herzlich, aber auch misstrauisch beäugt – jedoch nur für wenige Minuten.
Die dort lebenden Kinder sind so herzlich, „warm“, nähesuchend und liebesbedürftig, dass der „Bann“ schon nach wenigen Minuten gebrochen war und Nicole die ersten Kinder auf dem Arm hatte während Joscha sich mit den „Jungs“ auf zum Fußballspielen, mit einem gewöhnungsbedürftigen „Ball“ (dazu später mehr), machte.

Wo ist Nicole? 🙂

"Fußball" auf kenianisch - ein zusammengerolltes Bündel aus Plastik und Stoff

So sehr wir die Kinder bereits nach wenigen Minuten ins Herz geschlossen hatten – wir waren hier, um einen Auftrag zu erfüllen – nämlich festzustellen, inwieweit das Projekt mit unserer Vorstellung und Anforderung, nachhaltige Hilfe für notleidende Kinder zu leisten, übereinstimmte.

Um es vorweg zu nehmen: was die Verantwortlichen, Mitarbeiter und Freiwilligen hier aufgebaut haben, ist wundervoll, einzigartig und herzzerreißend.

Errichtet aus dem „Nichts, Staub und Dreck“, bot das Heim 2018 Platz für 128 Waisen, Straßenkinder und Kinder aus mittellosen Familien.
Im Heim gibt es eine Schule, in der die Vorschule, 1. und 2. Klasse unterrichtet werden sowie eine Sonderklasse für die Kinder die gerade erst von der Straße gekommen sind das und Rehabilitierungsprogramm gestartet haben.
Neben der Schule gibt es noch einen großen Aufenthaltsraum wo auch Feiern und Gottesdienste stattfinden, ein Büro für die Lehrer, den Sozialarbeiter und das pädagogischen Personal im Heim, sowie natürlich die beiden großen Schlafräume für Jungen und Mädchen.

Die Schlafräume der Kinder im Watoto Wema Center - getrennt nach Jungen und Mädchen

Die gespendete Kleidung ist feinsäuberlich in die Regale sortiert

Dabei geht es den Verantwortlichen nicht nur darum, den Kindern ein „Dach über dem Kopf“ zu geben, sondern auch soziale und gesellschaftliche Werte zu vermitteln. So betrachten sich alle dort lebenden Kinder als Teil einer großen Familie, die für einander da sind und einstehen.

Aber auch die Perspektive und Nachhaltigkeit haben Herr Lusweti und seine Mitarbeiter im Blick. Neben dem Bau eines Brunnens, der die direkte Wasserversorgung des Centers und den kostendeckenden Verkauf von Wasser im Dorf ermöglicht, konnten in 2018 durch weitere Unterstützer zwei weitere Kühe gekauft werden. Der Verkauf ihrer Milch generiert dem Heim ein kleines Einkommen, von welchem sie Essen und Hygieneartikel kaufen können.
Ebenso hat der Bau einer Bäckerei begonnen. Die Bäckerei soll nach Fertigstellung nicht nur eine Einkommensstütze für das Heim sein, sondern ebenfalls eine Ausbildungsstelle für interessierte Jugendliche bieten.
Für Nicole und mich war wichtig zu sehen, dass akquirierte finanzielle Mittel sinnvolle und vor allem auch nachhaltige, weitsichtige Verwendung finden.
Oberste Priorität hat dabei den Waisenkindern eine Heimat, Essen und soziale Sicherheit sowie Bildung zu ermöglichen. Mittelfristiges Ziel ist durch o.a. Projekte, wie der Bäckerei, dem eigenen Gemüsegarten und den Kühen, eine finanzielle Unabhängigkeit von kenianischen Behörden und ausländischen Spenden zu erlangen, um somit auch bei Ausbleiben von Zahlungen aus diesen „Töpfen“ überlebensfähig zu bleiben und die Zukunft der Kinder sicherstellen zu können.

Der Garten - Gemüse für den eigenen Gebrauch

Der Gartner mit angestellter Gärtnerin

Der Verkauf der Kuh-Milch generiert dem Heim ein kleines Einkommen, von welchem sie Essen und Hygieneartikel kaufen können.

Tiere - spannend für die Kinder!

Dieses auf Nachhaltigkeit beruhende Konzept hat uns schwer beeindruckt. Aber auch die Gespräche und die Zusammenarbeit mit den Lehrern und Sozialarbeitern, die im Heim fest angestellt sind, geben ein gutes Gefühl und Sicherheit, dass die Kinder dort gut aufgehoben sind. Wir hatten in der Zeit unseres Aufenthaltes auch Gelegenheit über die traurigen Probleme, wie HIV, familiäre Konflikte, Traumata etc., der im Heim lebenden Kinder, zu sprechen. Es ist schön zu sehen, mit welchem Fingerspitzengefühl und Sensibilität diese Themen gemeinsam mit den Kindern besprochen und bearbeitet werden.

Beim Spielen mit den Kindern spürten wir eine solche Herzlichkeit und Offenheit, die uns zuvor nur selten begegnet ist. Wenngleich das Heim nicht die finanzielle notwendigen Mittel hat, um klassische Spiele und Spielgeräte wie z.B. Bälle zu kaufen, so machen die Kinder einen glücklichen und zufriedenen Eindruck.
Der Anblick des zum Einsatz kommenden „Fußballs“ (ein zusammengerolltes Bündel aus Plastik und Stoff) jedoch hat uns dazu veranlasst, kurzerhand im Dorf zwei nagelneue Fußbälle zu kaufen – der Jubel und die Freudenschreie waren fast bis nach Nairobi zu hören :-).

Was verbirgt sich unter der Jacke?!

Einer von zwei Fußbällen, die wir kurzerhand auf dem örtlichen Markt kauften und dem Center spendeten - der Leinen-Fußball gehörte der Vergangenheit an. Unglaubliche Freude bei unseren kleinen Freunden!

Ball und Joscha in action!

Einen tiefst emotionalen Moment erlebten wir bei der gemeinsamen Zusammenkunft im Gemeinschaftsraum, in welchem auch die Gottesdienste abgehalten werden.
Aus Dankbarkeit für die von uns übermittelten Spenden haben die Lehrer und Sozialarbeiter mit den Kindern gemeinsam Lieder, Gedichte und kurze Tänze eingeübt, die sie uns nun stolz vorführten.
Dies waren wundervolle Momente, die unsere Herzen tief berührt und enorme Glücksgefühle ausgelöst haben.

Der Abschied von den Kindern und den engagierten Mitarbeitern fiel uns entsprechend schwer. Und auch den Kindern war die Traurigkeit anzumerken. Fast jedes einzelne Kind wollte noch einmal in den Arm genommen werden, eine nicht endende Arie von Selfies genossen wir und ein häufiges „please come back soon“ aus den Mündern der kleinen Kulleraugen rührte uns zu Tränen.

Tief in unseren Herzen war uns bereits bei der Abfahrt klar – dies würde nicht unser letztes Engagement für das Watoto Wema Center bleiben.
Noch auf der Rückfahrt erwuchs in uns die Idee für unser nächstes Projekt – lest selbst und helft uns dabei!!!

Aus Dank für die Spenden singen die Kinder des Watoto Wema Center für uns

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